Situationsbericht Kambodscha
Wenn Frösche die letzte Hoffnung sind
Ein armes Land wie Kambodscha ist besonders hart von der Corona Pandemie betroffen. Im Gegensatz zu den Industrienationen hat der Staat hier nicht die Möglichkeiten, die Menschen vor den Folgen zu schützen. Und wie immer trifft es die am härtesten, die sich am wenigsten wehren können: die Kinder! Wir berichten, was die Krise für sie bedeutet.
Ein Vater, der seine Kinder schutzlos zurücklassen muss. Eine Mutter, der es nicht mehr gelingt, ihre Familie mit dem Nötigsten zu versorgen. Es sind echte Alptraumszenarien, die sich im ländlichen Kambodscha während der Corona-Pandemie abspielen. Und doch sind sie real. Passieren jeden Tag.
Um sie zu verstehen, müssen wir zunächst verstehen, wie ein Grossteil der Familien vor der Krise ihr karges Einkommen bestritten haben. Neben ein bisschen Landwirtschaft arbeiten vor allem die Frauen in den riesigen Kleiderfabriken, von denen es übrigens auch im weiteren Umfeld des Smiling Gecko Campus einige gibt. Die Löhne hier sind lachhaft niedrig und dennoch reichen sie zusammen mit den Erträgen von den Feldern normalerweise gerade so, um die Familien irgendwie über die Runden zu bringen.
Diese Einkommen fallen jetzt komplett weg. Denn die Fabriken sind wegen Corona geschlossen. Es gibt keine Arbeit mehr und damit auch kein Geld. Soziale Absicherungen, wie etwa Arbeitslosenunterstützung gibt es nicht. Wie sollte es auch. In einem Land, in dem selbst vor der Krise Millionen von Menschen unterhalb der Armutsgrenze gelebt haben.
Und nun? Die Eltern versuchen in den Städten irgendeine eine Arbeit zu finden. Ihre Kinder lassen sie zurück. Müssen sie zurücklassen. Denn selbst wenn sie eine Anstellung finden würden, wäre diese so schlecht bezahlt, dass davon unmöglich eine adäquate Unterkunft bezahlt werden könnte.
Auf sich allein gestellt, bleibt den Kindern nichts anderes übrig, als sich selbst zu versorgen. Sie werden buchstäblich zu Jägern und Sammlern. Von Fröschen, Krebsen und Eidechsen, die sie grillen oder kochen, um sie dann zu essen. Hannes Schmid hat einen kurzen, aber sehr eindrücklichen Film über dieses Jagen und Sammeln gemacht. Es sind bittere Bilder, die wir hier trotzdem zeigen wollen.
Smiling Gecko unterstützt diese Kinder.
Wo immer wir die Möglichkeit haben, unterstützen wir die zurückgelassenen Kinder mit Lebensmitteln und allem, was sie zum (Über)Leben brauchen. Wir organisieren regelmässig Verteilaktionen. Wissend, dass es eigentlich nicht das ist, was wir für die Kinder tun wollen. Weil uns das Geld hierfür, offen gestanden, an anderer Stelle fehlt. Aber haben wir eine andere Chance? Entscheiden sie selbst!