Smiling Gecko Educational Campus
Der Techniker mit dem Herz aus Gold
Ohne die fantastische Arbeit von Christian Lüscher hätten wir heute weder eine so gut eingerichtete Zahnklinik auf dem Campus, noch könnten wir die Klinik in der Provinzhauptstadt unterstützen. Wir sind glücklich und froh, Christian an unserer Seite zu wissen und schätzen ihn sehr. Im Interview mit Hannes erzählt er, wie es zu seinem Engagement bei uns gekommen ist und was in den Jahren seit seinem ersten Besuch bei uns alles passiert ist.
Lieber Christian, dein sehr geschätztes Engagement hat mit einem Besuch auf dem Smiling Gecko Campus als Tourist angefangen. Wann war das?
2019 wollte ich mir Smiling Gecko anschauen, weil ich in einer Zeitschrift etwas darüber gelesen hatte. Ich bin dann einfach mal für eine Nacht hier rausgekommen und hatte dann zwei Tage auf der Anlage. Beim Besuch der Schule habe ich gesehen, dass viele Kinder schwarze Zähne hatten und habe daraufhin eine E-Mail geschrieben, ob ihr bei Smiling Gecko Zahnbürsten und Zahnpasta gebrauchen könntet. Als Antwort kam dann, dass man eigentlich eine Zahnklinik einrichten wollen würde. (Lacht.)
Daran erinnere ich mich. Du hast mich zu euch ins Institut eingeladen und wir sind durch die Behandlungszimmer gegangen, wo du meintest, solche Stühle wären theoretisch verfügbar. Und du hast dann ja wirklich einen Prozess gestartet, der anfangs nicht ganz so einfach war.
Wir haben zu der Zeit gerade bei uns im Institut umgebaut. Wir haben alte Zahnarztstühle ausgebaut und durch neue ersetzt. Das waren am Anfang 30 Stück und im Jahr darauf 50 Stück. 2020 habe ich dann zwei Stühle nach Kambodscha verschifft, die ich im März, also gerade noch vor Corona, auf dem Campus montieren konnte. Ich bin dann gerade noch mit dem letzten regulären Linienflug zurück in die Schweiz gereist.
Genau. Du hast ja nicht nur die Stühle organisiert, sondern bist persönlich gekommen und hast sie für uns eingerichtet. Das wäre für uns ja unmöglich gewesen. Dazu meine Frage: Was hast du vorgefunden, als du zu uns gekommen bist?
Der Raum, der für die Klinik vorgesehen war, ist eigentlich schon ganz okay gewesen. Alles gut vorbereitet. Das war natürlich gut, weil man ja nie weiss, was man so zur Verfügung hat. Welche Leitungen gibt es zum Beispiel? Welche Zu- und Abläufe hat es? Das war schon ein kleines Abenteuer. Aber hier konnte ich wunderbar anwenden, was ich in meiner langen Karriere so gelernt habe. Und das für einen guten Zweck.
Aber du hast ja noch viel mehr für uns organisiert. Denn es ist das eine, eine Klinik einzurichten, aber es braucht auch Menschen, die darin behandeln können.
Ja, ich habe ein kleines Inserat bei uns am Institut platziert, auf das sich gerade im Abschluss befindliche Studierende der Zahnmedizin gemeldet haben, um mit mir und einem erfahreneren Zahnarzt zu euch zu reisen. Ich bin dann im August und im September 2022 jeweils mit einer Gruppe auf dem Campus gewesen, wo wir alle Schulkinder behandeln konnten. 2023 kam dann die nächste Gruppe und gerade ist ja auch wieder eine Gruppe hier.
Was glaubst du, bedeutet das für die Studierenden?
In erster Linie sind sie natürlich hier, um zu helfen. Ein wichtiger Aspekt ist aber auch das Abenteuer, das unglaublich zusammenschweisst. Aus der ersten Gruppe arbeiten jetzt zum Beispiel drei oder vier am gleichen Ort, weil sie sich untereinander bei ihren Arbeitgebern empfohlen haben. Die bleiben auch zusammen. Da ist eine Dynamik dahinter, die Freude macht.
Kommen wir noch mal zu dir. Wir führen dieses Interview auf dem Weg zum Kampong Chhnang Provincial Hospital, dem wir dank deiner Hilfe einen Behandlungsstuhl spenden konnten. Du hast den Stuhl gerade installiert und ich habe gehört, es war recht kompliziert.
Auf jeden Fall. Bei älteren Modellen sind der Aufbau und die Inbetriebnahme nicht ganz so einfach, weil zum Beispiel Leitungen undicht sind und auch sonst alles viel länger dauert als bei neuen Stühlen. Ich habe ziemlich geschwitzt, bis ich fertig war und hatte mir meine Ferien, ehrlich gesagt, ein bisschen anders vorgestellt. (Lacht.) Aber am Ende bin ich dann natürlich doch fertig geworden und der Stuhl ist einsatzbereit.
Was verändert der Behandlungsstuhl an der Klinik in Kampong Chhnang?
Das ist natürlich ein anderer Stuhl als die, die sie bisher haben. Dieser hat zum Beispiel einen Elektromotor mit einem deutlich höheren Drehmoment als die chinesischen, die sie hier sonst nutzen. Das ist dann auch ganz anderes Arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass sie die modernere Technik deutlich besser nutzen können in der Behandlung. Wir haben zusätzlich noch andere Dentalmaterialien gespendet, von denen ich auch hoffe, sie können die gut einsetzen.
Vielen, vielen Dank für deinen Einsatz. Von mir persönlich und natürlich auch im Namen des gesamten Smiling Gecko Teams.