Smiling Gecko Educational Campus
Gewalt ist keine Lösung. Aber oft ein Ausdruck von Hilfslosigkeit.
Mit dem wundervollen Thoung Sachaksakda, kurz Sakada, konnten wir jetzt endlich einen eigenen Sozialarbeiter für die Schule und den Kindergarten einstellen. Erstmals haben wir so auch ausserhalb der Lehrer-Eltern-Konferenzen die Möglichkeit, in einen unmittelbaren und dauerhaften Dialog mit den Familien unserer Schulkinder zu treten. Früher war es doch häufiger so, dass wir erst durch Nachbarn oder andere Drittparteien über Missstände informiert wurden. Dabei ging immer wieder wertvolle Zeit verloren, bevor wir Massnahmen ergreifen konnten. Fortan wird sich ein echter Profi direkt in die Schulklassen setzen und sich der Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten annehmen. Für beides sind wir sehr dankbar. Sakada hat einen Abschluss in Psychologie von der Royal University in Phnom Penh und einen beruflichen Hintergrund, der ihn bereits in andere NGOs in Kambodscha geführt hat.


Unter anderem hat er sich mit dem Schicksal von Prostituierten und traumatisierten Kindern befasst. Letzteres macht ihn für uns zu einer unglaublichen Bereicherung. Neben der Arbeit mit und in den Familien wird er uns eine grosse Hilfe bei der Erstellung und späteren Umsetzung unserer Massnahmen zum Schutz der Kinder sein. Ein erster Draft liegt bereits bei der Schulleitung auf dem Schreibtisch. Diese Massnahmen werden uns auch helfen, neue Lehrkräfte für das zu sensibilisieren, was unter Aspekten des Kindeswohls sinnvoll und notwendig ist. Sie sind es schliesslich, die täglich intensiven Kontakt mit den Kindern haben und unmittelbar mitbekommen, wenn in einer Familie gerade etwas schiefläuft.

Und leider läuft weiterhin ganz schön viel schief. Auch wenn es gegenüber den Anfangstagen der Schule deutlich besser geworden ist. Drogenmissbrauch und häusliche Gewalt sind immer wieder ein Thema und manchmal bedarf es mehrerer Monate, um das Vertrauen der Familien zu gewinnen. Eine Grundvoraussetzung, um die Ursachen der Gewalt zu finden und zu beheben. Hier wird Sakada wertvolle Dienste leisten können. Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Wir machen den Menschen hier nur bedingt einen Vorwurf. Die allgemeine Perspektivlosigkeit und die fehlenden erzieherischen Fähigkeiten, machen das Leben dieser Familien zu einem dauerhaften Ritt auf der Rasierklinge.

Zum Abschluss noch ein aktuelles Beispiel: Die Eltern eines unserer Schulkinder müssen wegen illegalen Holzschlags für sechs Monate ins Gefängnis. Sakada wird mit seiner ruhigen und besonnenen Art für dieses Kind da sein. Gemeinsam werden sie die emotionalen Belastungen verarbeiten und gleichzeitig sicherstellen, dass dieses Kind auch weiterhin zur Schule kommen kann. Denn das ist unser oberstes Ziel: Alle uns anvertrauten Kinder müssen die Chance haben, jederzeit sorgenfrei die Schule zu besuchen. Nur so haben sie die Aussicht auf ein besseres Leben. Heute und vor allem in Zukunft.